Forschungsinteressen

Unsere aktuellen Forschungsschwerpunkte stellen wir hier kurz vor. Weitere Forschungsinteressen können Sie unseren Publikationen entnehmen. Rohdaten und ergänzende Materialien stellen wir auf github zur Verfügung.

Episodisches Gedächtnis

Das episodische Gedächtnis ist die Fähigkeit, sich an vergangene Ereignisse oder Episoden zu erinnern. Wir untersuchen insbesondere die Dimensionalität des episodischen Gedächtnisses und versuchen, zugrundeliegende Prozesse zu identifizieren. Verschiedene aktuelle Modelle des episodischen Gedächtnis postulieren zwei Prozesse im episodischen Gedächtnis (z.B. Brainerd et al., 1999; Mandler, 1980; Yonelinas, 1994). Solche Zwei-Prozess-Modelle scheinen notwendig, da sich die in Untersuchungen zum episodischen Gedächtnis gewonnenen Daten mithilfe einer Dimension (bzw. mithilfe eines Prozesses) nicht adäquat beschreiben lassen. Wir versuchen, die zugrundeliegende Dimensionalität festzustellen, und wir vergleichen verschiedene Prozessmodelle.

Stahl, C. & Klauer, K. C. (2009). Measuring phantom recollection in the simplified Conjoint Recognition paradigm. Journal of Memory and Language, 60, 180-193.

Stahl, C. & Klauer, K. C. (2008). A simplified Conjoint Recognition paradigm for the measurement of gist and verbatim memory. Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory, and Cognition, 34, 570-586.

Evaluative Konditionierung

Die Bewertung eines neutralen Reizes ändert sich, wenn er mit einem anderen (positiven oder negativen) Reiz gepaart wird. Diesen Effekt bezeichnet man als evaluative Konditionierung. Wir untersuchen insbesondere die Rolle des Bewusstseins im Zustandekommen dieses Effekts, also ob Evaluative Konditionierung vom Bewusstsein für die Paarung abhängt, oder evaluative Konditionierungsprozesse auch unbewusst stattfinden können.

Stahl, C., Haaf, J., & Corneille, O. (2016). Subliminal evaluative conditioning? Above-chance CS identification may be necessary and insufficient for attitude learning. Journal of Experimental Psychology: General, 145, 1107-1131. doi: https://doi.org/10.1037/xge0000191

Hütter, M., Sweldens, S., Stahl, C., Unkelbach, C., & Klauer, K. C. (2012). Dissociating Contingency Awareness and Conditioned Attitudes: Evidence of Contingency-Unaware Evaluative Conditioning. Journal of Experimental Psychology: General, 141, 539-557.

Stahl, C., Unkelbach, C., & Corneille, O. (2009). On the respective contributions of awareness of US valence and US identity in valence acquisition through evaluative conditioning. Journal of Personality and Social Psychology, 97, 404-420.

Implizites Lernen

Implizites Lernen bezeichnet “Lernen ohne Bewusstsein”, also all jene Situationen, in denen vorausgehende Erfahrungen einen Einfluss auf unser Verhalten haben, wir uns aber nicht darüber bewusst sind, zuvor etwas gelernt haben, was nun unser Handeln prägt (Cleeremans, 2009). Obwohl seit den 1960er Jahren weitgehende Einigkeit darüber besteht, dass es implizites Lernen gibt, besteht weiterhin Uneinigkeit darüber, worin genau der Unterschied zwischen implizitem (unbewusstem) und explizitem (bewussten) Lernen besteht, und wie diese Unterschiede sinnvoll gemessen werden können. Ausgehend von einem etablierten Paradigma der impliziten Lernforschung untersuchen wir verschiedene Maße impliziten und expliziten Wissens.

Stahl, C., Barth, M., & Haider, H. (2015). Distorted estimates of implicit and explicit learning in applications of the process-dissociation procedure to the SRT task. Consciousness & Cognition, 37, 27-43. doi: https://doi.org/10.1016/j.concog.2015.08.003